Das Limux Projekt wird seit Jahren als erfolgreich abgeschlossen angesehen. Trotzdem wird es um die speziell angepasste Linux-Distribution des Münchner Stadtrates nicht ruhiger.

Zentralisierung sollte das nächste Ziel sein

Anfang 2016 wurde der Unternehmensberatung Accenture der Auftrag erteilt, die IT der Stadtverwaltung München genau unter die Lupe zu nehmen. Die daraus entstandene Studie war wenig überraschend und dürfte zum Alltag der meisten IT-Spezialisten gehören.

Im Abschluss dieser Studie riet die Unternehmensberatung, die bisherigen drei Bereiche mit IT-Verantwortung zu einem zusammenzufassen. Dies wollte Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) auch zeitnah in Angriff nehmen. Allerdings gibt es Gegenwind durch Stadtrat und Verwaltungsreferaten.

Man wolle die Entscheidung tendenziell bis in den Januar 2017 vertagen, um sich ausgiebig zu beraten.heißt es von Seiten der Stadträtin Kristina Frank.

Das ungeliebte Limux soll weichen

Das hauseigenen Betriebssystem der Stadtverwaltung sorgt seit seiner Einführung für ein Tauziehen zwischen Befürwortern und Gegnern des Systems. So ist es wenig überraschend, dass versucht wird, jeden Fehler der IT-Struktur schlussendlich Limux in die Schuhe zu schieben.

So ist für die Limux-Gegner auch jede Änderung an der IT-Infrastruktur ein Grund, über Sinn und Unsinn des Betriebssystems zu diskutieren.

Dies zeigt sich an der aktuellen Diskussion. Denn obwohl die aktuellen Änderungspläne nur auf die Organisationsform der IT und deren Infrastruktur abzielen, geht dies Stadträtin Frank nicht weit genug: „Das betreffe die Organisationsform, aber über die jetzigen Pläne von OB Reiter hinaus auch das Betriebssystem der städtischen Rechner.„, so die Sprecherin der CSU im Verwaltungsausschuss.

Weiter heißt es von Seiten der CDU, dass die Rückkehr auf Windows „zumindest geprüft“ werden sollte.

Dateiübertragung immer noch schwierig

Dabei liegt der Hauptkritikpunkt gar nicht an Limux sondern an den Officepaketen. Hier setzt die Stadt München auf das bewährte LibreOffice.

Dies führt allerdings zu Problemen beim Datenaustausch mit Bund und Ländern. Diese benutzen nach wie vor Microsoft Office, was zu Kompatibilitätsproblemen führt.
Trotz aller Bemühungen, konnte die Stadt München dieses Problem bis heute nicht in den Griff bekommen.

Limux ist ein voller Erfolg

Die Münchner IT steht derweil geschlossen hinter Limux. Dies ist verständlich, da die letzten IT Ausfälle nie auf die Linux-Distribution zurück zu führen waren.
Während dem Ausfall des Kreisverwaltungsreferates konnte man sogar feststellen, dass lediglich Windows-Geräte von dem Blackout betroffen waren. Limux hingegen verrichtete brav weiterhin seinen Dienst.

Zusätzlich dazu konnte sich die Stadt München durch den Umzug auf Limux mehrere Millionen Euro an Lizenzkosten sparen.

Dies allein sollte dafür sorgen, eine zu schnelle Abkehr von Limux gründlich zu überdenken.